Der Trek durch die Bale Mountains stellt keine grossen Ansprüche an die Ausrüstung, es ist nicht besonders stürmisch, es regnet nicht ununterbrochen (zumindest in der Trockenzeit) nur die Nächste sind relativ kalt. Die Ausrüstung muss auch nicht besonders leicht sein, da die Pferde alles tragen.
Ein einfaches, aber wasserdichtes Zelt, gute Liegematte und ein Schlafsack, dessen Comfortbereich allerdings bis -5 mindestens gehen sollte ist ausreichend. Leichte Wanderschuhe, die nicht mal wasserdicht sein müssen tun es allemal. Leichte Regenkleidung sollte dabei sein und Kleidung wie bei uns im Herbst in den Alpen (4000m in Afrika können sehr sehr frostig sein!!). Durch die langen Abende am Lagerfeuer, mit Funkenflug und der Einräucherung empfehle ich, nicht die neuesten Lieblingsteile mitzunehmen. Man kann nicht darauf aufpassen!
Die Sonne und der Wind auf dem Sanetti Plateau sind gnadenlos, Sonnenschutz, Sonnencreme, Lippenschutz, Brille etc sind unabdingbar. Wer wie ich (zum fotografieren) früh aufsteht braucht auch auf alle Fälle Handschuhe und eine warme Mütze.
Schwieriger ist die Situation mit den Kochutensilien und Lebensmittel. Es ist Usus, dass der Gast einen Grossteil der Lebensmittel für die Crew mitbringt. Die Auswahl an Lebensmittel in Dinsho ist sehr begrenzt. Ich habe alles zusammen mit einem Koch meines Autoverleihers in Addis gekauft und bin sehr gut damit gefahren. In Addis sind Nudeln, Reis, Kartoffeln, Gemüse, Suppen, Linsen, Gewürze, Tee, Kaffee etc problemlos im Mercato Viertel erhältlich. Supermärkte wie bei uns sind sehr selten und oft nicht gut bestückt. Für unterwegs habe ich Erdnüsse, Sultaninen und Datteln besorgt, das war oft auch mein erstes Frühstück zusammen mit heissem Ingwerwasser (sehr zu empfehlen in grossen Höhen) aus der Thermos, die ich schon am Vortag gefüllt habe.
Der Kocher war am schwierigsten. Wer selbst kocht kann auch einen Benzinkocher mitbringen, Kerosin ist an manchen Tankstellen erhältlich, bleifrei ist eher unbekannt. Die Bedienung eines Benzin-Trekkingkochers dürfte jedoch die Crew überfordern, weshalb es für mich nicht in Frage kam. CampingGaz Kartuschen sind nicht oder nur selten erhältlich, ich habe zwei Tage erfolglos in Addis gesucht. Letztendlich habe ich einen kleinen Gasbrenner in Addis gekauft, der auf die überall erhältlichen grossen Gasflaschen passt, die auch von den Äthiopiern zum Heizen und Kochen verwendet werden. Mein Fahrer kannte einen Händler, der mir eine mittlere Flasche mit Gas lieh. Eine für mich perfekte Lösung. Normale Stahl oder Alu Campingtöpfe reichen aus. Auch hier nicht die HighEnd Edelteile mitnehmen, es wird oft auch über dem Feuer gekocht, um "zwei Flammen" zu haben. Dementsprechend schwarz sind die Töpfe danach.
Das wichtigste zum Schluss. Wasser, das man bedenkenlos trinken kann gibt es so gut wie keines. Mittel oder Geräte zur Desinfektion sind dringend zu empfehlen. Ansonsten bleibt nur, das Wasser abzukochen!
Das Gepäck wird gnadenlos von den Horsemen auf den Pferden festgezurrt, in manchen Passagen gehts durch Steine oder Gestrüpp. Robuste Packsäcke aus Cordura oder Baumwolle sind sinnvoll aber natürlich nicht essentiell.
Der Trek kann vorab der Berführerorganisation angekündigt werden. Bei mir übernahm das der Autovermieter. Das ist nicht zwingend notwendig. Man kann am nachmittag ankommen, geht zum Büro der Bergführer nahe der Dinsho Lodge im NP und bekommt einen Führer zugewiesen. Es gibt ca 12 eingetragene Führer, das Risiko dass alle unterwegs sind ist damit fast gleich Null. Alle notwendigen Kontaktinformationen können den einschlägigen Reiseführeren entnommen werden.
Mittlerweile können Zelte, Schlafsäcke und Liegematten gemietet werden. Ich traf unterwegs bei Garba Guracha einen Solotrekker, der sich sehr kurzfristig entschloss nach Bale zu gehen und daher alles mieten musste. Das Zelt war sehr gut und neu, allerdings war dem Trekker immer kalt, da sowohl der Schlafsack als auch seine Kleidung dem Klima nicht gewachsen war.
Empfehlungen
Ich habe die meisten Dinge aus Europa vorab organisiert. Per Internet wurde ein Anbieter für 4WD mit Fahrer ausgewählt. Das war ein glücklicher Zufallstrefffer und ich kann die Firma wirklich empfehlen. Sehr hilfsbereit und zuverlässig: Abeba Tours. Fragt nach Tanya oder Schemels, das waren meine beiden Kontakte. Meinen Fahrer Amare kann ich auch nur empfehlen.
Die Führer in Bale werden normalerweise automatisch der Reihe nach vergeben, so scheint es zumindest zu laufen. Ich hatte wieder Glück mit meinem Führer Mahmood Kabeto und den Horsemen. Ich habe seine Telefonnummer und eine e-mail ID, die ich gerne nach Rückfrage weiterreiche. Bitte das Kontakformular verwenden (ich lege wegen spam etc keine email ids auf meine page)
Hoffentlich helfen die Informationen allen, die sich für Bale interessieren, über Feedback freue ich mich immer, einfach das Kontaktformular verwenden.